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WENEN (ANP) - De agenda voor het jaar 1942 van Arthur Seyss-Inquart is te koop. De Oostenrijkse nazi was gedurende de Tweede Wereldoorlog 'Rijkscommissaris' over het bezette Nederland en had zijn hoofdkwartier in Den Haag.
Het antiquariaat Inlibris in Wenen biedt de bureau-agenda aan voor 2500 euro, blijkt op de site van de onderneming. Er staan 258 notities in, eigenhandig neergeschreven met inkt of een kleurpotlood.
Behalve aankondingingen van toespraken van Hitler ('Der Führer spricht!'), afspraken met onder anderen NSB-voorman Anton Mussert en, op 25 augustus, de mededeling 'Afvoer van 301 joden uit Limburg', staan er ook privé-afspraken in, zoals de begrafenis van zijn schoonmoeder en bioscoopbezoek.
Seyß-Inquart, Arthur, nationalsozialistischer Politiker (1892-1946). [Terminkalender]. Tagebuch aus Politik, Kultur und Wirtschaft 1942 (Berlin, Deutscher Verlag für Politik und Wirtschaft Otto Jamrowski, 1942). VII, 8-795, (1) SS. Darin: 168 SS. mit zus. 258 eigenh. Eintragungen in Tinte und Buntstift. Goldgepr. blauer Originalleinenband. In blauer Leinenkassette mit goldgepr. Lederrückenschildchen. 4to. Den Haag, 10.1.-23.12.1942. <Bestellnr. BN#6776>
Terminkalender des "Reichskommissars für die besetzten Niederlande" Arthur Seyß-Inquart für das Jahr 1942. Die Notizen betreffen zum guten Teil Seyß-Inquarts Teilnahme an Kreisschulungen, Fahnenweihen, Bürgermeistervereidigungen, Feierstunden, Besprechungen, Parteiversammlungen etc. sowie seine Reisen durch die besetzten Länder und ins Reich, aber auch Privates wie die Beerdigung seiner Schwiegermutter, eine Fischvergiftung, einen Kinobesuch in Heerlen und den avisierten Besuch seines Bruders. Luftangriffe und die "Beerdigung der Bombenopfer" finden sich in den Eintragungen ebenso wie die Einweihung des Deutschen Theaters in Den Haag, die er am 19. November zusammen mit Goebbels vornimmt, oder Radioübertragungen von Hitler-Reden, die er mit einem emphatischen "Der Führer spricht!" vermerkt. Festgehalten sind auch Seyß-Inquarts Besprechungen mit den ihm unterstellten Generalkommissaren Friedrich Wimmer und Fritz Schmidt; außerdem trifft er sich mit Anton Mussert, dem "Leider" ("Führer") der niederländischen NS-Bewegung, mit dem er den ganzen 13. August verbringt. Der Terror gegen die jüdische Bevölkerung drückt sich aus in Eintragungen wie "Besuch der Arbeitsdienstlager in Nord-Limburg" (7. 9.) und "Abtransport von 301 Juden aus Limburg" (25. 8.). Immer wieder fährt Seyß-Inquart nach Vught bei Herzogenbusch, wo seit Mai eines der größten Konzentrationslager der besetzten Gebiete entsteht, das einzige offiziell der SS unterstellte KZ westlich der Reichsgrenzen. Die ersten Häftlinge sollten ab Januar 1943 eingeliefert werden. Häufig finden sich beim Ortsnamen Vught, oft auch bei anderen Ortsnamen, ominöse Kreuzmarkierungen. - Der Altösterreicher A. Seyß-Inquart trat nach dem "Anschluß" 1938 der NSDAP bei und wurde nach Gesprächen zwischen Schuschnigg und Hitler in Berchtesgaden Innenminister. Nach dem Rücktritt Schuschniggs bildete er als Bundeskanzler die nationalsozialistische Bundesregierung und war als Reichsstatthalter Leiter der österreichischen Landesregierung. Nach Auflösung der Regierung 1939 wurde Seyß-Inquart Reichsminister ohne Geschäftsbereich, nach dem Polenkrieg Stellvertretender Generalgouverneur im Osten und 1940-45 Reichskommissar für die besetzen Niederlande. Wegen Judendeportationen, Geiselerschießungen und Unterdrückungsmaßnahmen in diesen Gebieten wurde er vom Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg zum Tod verurteilt; das Urteil wurde 1946 vollstreckt. - Der Buchblock lose; vorderes Gelenk des Leinenbandes unten angeplatzt. Papierbedingt leicht gebräunt, im ganzen jedoch von guter Erhaltung.
[SW: Autographen: Geschichte]